Schüleraustausch MAILAND – THUN

Vom 26. bis zum 27. Oktober unternahm die neunte Klasse der Schweizer Schule Mailand einen Schüleraustausch mit der  OS Progymatte aus Thun (nur mit den Schülern die den freiwilligen Italienischkurs besuchen), unter Aufsicht von Regula Affolter. Aus verschiedenen Gründen konnte nicht die ganze Klasse daran
teilnehmen.
26. Oktober
Der Treffpunkt befindet sich im Hauptbahnhof Stazione Centrale, im zweiten Stock vor der Feltrinelli-Buchhandlung um 7.00 Uhr. Der Zug Richtung Basel fährt um 7.21 Uhr ab. Um ungefähr 7.10 Uhr verabschieden sich die zehn Schüler der SSM von ihren Familien und warten am Gleis auf den Zug. Das Abenteuer kann beginnen!
Die Schüler verteilen sich auf die von Regula Affolter ihnen zugewiesenen Plätze. Schon die Zugfahrt wird abenteuerlich, sobald die Jugendlichen ihren Beschäftigungen nachgehen; manche schauen einen Film, andere spielen ein Kartenspiel, und noch andere quatschen einfach fröhlich miteinander. Ausserhalb der Fenster fliegt die Landschaft nur so an ihnen vorbei, überall entdeckt man Seen, Berge und Tiere.
Um 10.21 Uhr erreichen wir schliesslich Thun; die Luft ist reiner  und die Temperatur leicht tiefer als im als warm bekannten Italien. Willkommen heisst uns Herr Impedovo, der italienisch Lehrer der Progymatte. Zusammen erreichen wir nun die Schule und auf dem Weg dahin erhalten wir gleich schon eine kleine Einführung zu der Schweizer Kleinstadt. Wir treten in ein grosses Gebäude ein, der Lehrer führt uns in seine Klasse, in der wir endlich unser Gepäck abstellen können. Nach ein paar Minuten kommen auch schon die Schüler aus Thun dazu. Sie setzen sich leicht verlegen neben uns. Herr Impedovo bricht das Schweigen, indem er anfängt mehr über diesen Austausch zu erklären, während Frau Affolter Kopien austeilt, auf denen Fragen stehen, die wir unseren Austauschpartnern stellen sollen, um uns gegenseitig kennenzulernen. Das Spiel funktioniert sofort, sobald die ersten Fragen einmal gestellt sind und „das Eis gebrochen“ ist.Als dies beendet ist, essen wir alle zusammen auf dem grossen Pausenhof zu Mittag; die Schüler aus Thun bitten darum einen Ball holen zu dürfen und ihr Lehrer stimmt zu. Die zwei Gegner sind nun Italien und Schweiz; Gewinner ist Italien.
Nach dem Spiel trennen sich die beiden Schulen wieder. Die Thuner Schüler müssen schliesslich wieder in den Unterricht, doch wir Italiener haben heute noch etwas Anderes vor, nämlich die Besichtigung eines Bauernhofs. Wir nehmen den Bus 5, der uns zu dem Bauernhof führen wird. Eine nette Frau heisst uns willkommen und begleitet uns bis zum Eingang der Ställe, wo sie uns ihrem Sohn übergibt, der uns zeigt, wie das Leben als Schweizer Landwirt funktioniert. Sie zeigen uns, wie sie Milch produzieren und zwei von uns fragen, ob man diese Milch kaufen kann, aber leider werden wir darüber informiert, dass keine mehr da ist.
Sie zeigen uns noch die kleinen Kälber und den grossen Stier. Er war zwei Jahre alt und wog 900 Kilo und sein Hals war gross wie die Brust eines Mannes. Als die Führung zu Ende ist, bietet uns die nette Frau etwas zu essen an. Wir bekommen einen “Zopf”, Aufschnitt, Käse, Apfelsaft, Milch, Wasser, also eine richtige Königstafel. Alles wird sehr geschätzt, dann verabschieden wir uns und nehmen den Bus zurück zur Schule, wo wir den Lehrern noch einen schönen Abend wünschen und dann zu unseren Gastfamilien nach Hause dürfen.
Manche von uns treffen sich später noch mit den anderen um Thun abends zu sehen. Die Jugendlichen aus Thun zeigen uns das Schloss von Thun, die Hauptgasse  und auch ein paar Geschäfte für Jugendliche. Um 21.30 Uhr sind alle wieder zu Hause, so wie es unsere Lehrerin will, denn am nächsten Tag würden wir ja Schule haben, und dort beginnt die Schule um 7.30.
27. Oktober
Zweiter und letzter Tag in Thun für uns Mailänder. Wecker um 6.30 Uhr, um sich für die Schule vorzubereiten. Jeder unserer Austauschschüler fährt auf eine andere Art und Weise zur Schule, manche mit dem Fahrrad andere im Bus oder zu Fuss. Wir begrüssen Frau Affolter, die uns verschiedenen Klassen zuteilt. Doch jeder wird den gleichen Fächern folgen, zweimal Mathe und eine Stunde Sport, aber man darf entscheiden statt Sport, die Stunde zu nutzen, um sich besser kennenzulernen. Nach diesen drei Stunden gehen wir alle gemeinsam zum Bahnhof, um den Zug nach Bern zu nehmen. Unsere Klasse ist schon vor zwei Jahren mit Frau Affolter auf Klassenfahrt in Bern gewesen.
Als wir ankommen, geben uns die Lehrer zwei Stunden Zeit, um zu essen und Bern mit unseren Austauschschülern zu besichtigen. Die meisten von uns Essen bei Mc Donald’s. Dann teilen wir uns zur Besichtigung in mehrere Gruppen auf, und bestimmen als Treffpunkt die Zytglogge, den mittelalterlichen Glockenturm, wo uns die Lehrer einen Fragebogen aushändigen, den wir ausfüllen müssen, indem wir die Leute, die uns über den Weg laufen, befragen. Wir haben eine Stunde Zeit. Dann müssen wir uns vor dem Berner Münster treffen. Nachdem dies beendet ist, bekommen wir ein anderes Blatt, mit dem wir die 24 Wasserbrunnen Berns ausfindig machen sollen.
Die letzten Augenblicke mit unseren Austauschpartnern verbringen wir, während wir zum Zug gehen, der uns wieder nach Hause fahren wird. Wir fahren eine Haltestelle weiter und müssen uns dann schweren Herzens von ihnen trennen. Dabei wiederholen wir mehrmals, dass zwei Tage viel zu wenig Zeit sind für einen Schüleraustausch.
Auch die Rückfahrt war sehr angenehm, aber dieses Mal gab es keine vereinzelten Gruppen mehr, sondern eine Gemeinschaft, einer der wohl vielen unvergesslichen Augenblicke dieses Austausches.
Unerwarteterweise haben wir auf dem Zug unseren Deutsch-, Geschichts- und Geografielehrer Otto Imsand getroffen.
Um 21.30 Uhr sind wir am Bahnhof von Mailand angekommen, wo uns unsere Familien erwarten und wir uns von Frau Affolter verabschieden. Manche von unseren Eltern nutzen den Moment und fragen Frau Affolter, wie es gelaufen ist und wie der eigene Sohn oder die eigene Tochter denn so in der Schule ist. Frau Affolter, müde aber glücklich, berichtet, dass alles sehr gut gegangen ist. Wir fahren alle nach Hause, erschöpft und trotzdem sehr zufrieden mit unserer neuen Erfahrung.
Gabriele Cazzaniga, Marco Filippi, Raffaele Ferrante, Rachele Mantero, Susanna Perotti, Martina Vecchione, Melanie Gomez, Julian Herzog, Luca Beltrami und Frau Affolter
Geschrieben von: Gabriele Cazzaniga
Übersetzt von: Lara Sorrentino